Reinigt Schwimmen die Arterien?

Bianca Gerber
2025-07-31 20:28:52
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: 12
Lebenslanger intensiver Ausdauersport scheint neuesten Daten zufolge keinen Schutz vor Gefäßverkalkungen zu bieten. Im Gegenteil ein derartiges Pensum ging im Vergleich zu moderater regelmäßiger Aktivität mit einem tendenziell höheren Aufkommen atherosklerotischer Plaques einer. Lebenslang Sport treibende Ausdauerathleten hatten mehr koronare Plaques, einschließlich mehr nicht-kalzifizierte Plaques in proximalen Segmenten, als fitte gesunde Menschen mit einem ähnlichen niedrigen kardiovaskulären Risikoprofil. Man versuchte sich u.a. das Phänomen damit zu erklären, dass intensive Ausdauersportler zwar mehr Plaques haben, davon aber viele kalzifiziert und stabil sind und sie damit ein geringeres kardiovaskuläres Risiko bergen. In der aktuellen Studie hat sich diese Annahme allerdings nicht bestätigen lassen. Die Häufigkeit sog. vulnerabler Plaques, definiert durch mehr als zwei Risikomerkmale, war bei den Masterathleten nämlich deutlich geringer als in der Kontrollgruppe. Studienautor Bosscher glaubt aber eher an eine andere Theorie, wie der Kardiologe beim Kongress ausführte. Seiner Ansicht nach könnte hinsichtlich der herzgesundheitsfördernden Wirkung von Sport eine J-Kurve vorliegen. Das bedeutet: Wer gar keinen Sport treibt, hat das höchste Atherosklerose-Risiko, bei körperlicher moderater Aktivität von bis zu drei Stunden pro Woche ist das Risiko am niedrigsten und mit steigender Intensität kommt es wieder zu einem leichten Anstieg des Risikos.

Ulrich Krebs
2025-07-31 19:31:36
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: 13
Atherosklerose entsteht, wenn Ablagerungen in den Gefäßinnenwänden zu chronischen Entzündungen führen und die Gefäße verengen. Bisherige Behandlungsstrategien zielen hauptsächlich darauf ab, die Entzündungsreaktion zu hemmen. LMU-Forscher haben nun eine völlig neue therapeutische Strategie entwickelt, die darauf abzielt, körpereigene heilungsfördernde Prozesse zu aktivieren. Wirkstoffe, die unter anderem in Fischöl enthalten sind, spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie konnten im Mausmodell Atherosklerose mindern. Forschungsergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass nicht nur die Entstehung, sondern auch das Beenden von Entzündungen ein aktiver Prozess der Immunabwehr ist. Bei Atherosklerose ist dieses ‘Entzündungs-Beendigungs-Programm‘ gestört, sodass die Entzündung chronifiziert. Durch die Zugabe der entzündungshemmenden Lipidmediatoren Maresin 1 und Resolvin D2 konnten sie im Mausmodell diese Imbalance korrigieren und Atherosklerose mindern. Maresin 1 und Resolvin D2 werden aus essenziellen Omega-3-Fettsäuren gebildet, die unter anderem in Fischöl enthalten sind, dem schon lange eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Die Zugabe der Lipidmediatoren fördert diese entzündungsmindernde Wirkung, lenkt die Aktivität der Makrophagen also in eine gewünschte Richtung.

Christin Zeller
2025-07-31 18:08:03
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: 15
Schwimmen tut Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gut. Als Ausdaueraktivität ist Schwimmen wie andere Ausdauersportarten zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr gut geeignet und kann Patienten vor einer Verschlechterung ihrer Herz- oder Kreislauferkrankung schützen. Schwimmen ist für die meisten Herzpatienten zu empfehlen – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Manche Herzpatienten erfahren beim Eintauchen in Wasser Luftnot. Beim Eintauchen des Körpers in Wasser wirkt neben dem Luftdruck noch der Wasserdruck auf den Körper: Venöses Blut aus Armen und Beinen wird in die Körpermitte umverteilt, hierdurch steigt die sogenannte Vorlast, was für den Körper bedeutet, dass das Herz akut mit einer größeren Blutmenge umgehen muss.
Bei einer vorbestehenden starken Herzschwäche kann dies zu einer akuten Dekompensation führen, was sich in Luftnot äußert.
Auch bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz ist moderate Belastung wie zum Beispiel beim Schwimmen langfristig vorteilhaft.
Nach dem Schwimmen kann es beim Ausstieg aus dem Becken sowohl bei herzgesunden als auch bei herzkranken Menschen kurzzeitig zu Schwindel kommen.
Dahinter steckt ebenfalls der Wasserdruck.
Erfolgt der Ausgleich durch den Körper zu spät und der Puls steigt zu langsam, kann es zu Kreislaufproblemen kommen.
Das Risiko für Schwindelgefühl lässt sich verringern, wenn man langsam aus dem Becken aussteigt.
So versackt das Blut nicht abrupt und das Herz hat mehr Zeit für die Kreislauf-Umstellung.