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Wie kann ich meine Pflanzen vor Frost abdecken?

Ursula Zeller
Ursula Zeller
2025-08-04 15:24:49
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Vlies ist ein dünnes Kunststoffgewebe und daher oft nicht gern gesehen, aber es bringt doch viele Vorteile mit sich. Und bei richtiger Anwendung und Lagerung hält ein Vlies mehrere Jahre. Es schütze nicht nur nachts vor Kälte, sondern speichere auch die tagsüber in den Boden eingestrahlte Sonnenenergie. Die schnelle Variante: Vlies locker auf das Beet legen, sodass zwischen Pflanzen und Vlies Luft ist. Am Rand mit Steinen oder Stangen beschweren. So fliegt es bei Wind nicht weg. Noch besser schützt ein Vliestunnel die Pflanzen. Dafür braucht man neben dem Gewebe biegsame Stangen oder Weidenruten. Diese mit etwas Abstand voneinander in die Erde über die Beete stecken und das Vlies darüberspannen. Die wärmende Hülle zum Schutz der Pflanzen vor Frost muss an warmen Tagen abgenommen werden. Wer auf Kunststoff verzichten möchte, findet auch plastikfreie Vliesalternativen, etwa aus Schafwolle, auf dem Markt. Zwar schützen sie die Pflanzen nicht ganz so gut wie ein Plastikvlies. Aber auch Gardinen oder Bettlaken, die drinnen nicht mehr zur Verwendung kommen sollen, eignen sich als temporäre Abdeckung von Beeten. Auch mit Gefäßen wie Blumentöpfen, Tassen, Pappkartons oder Eimern lassen sich Pflanzen über Nacht vor dem Frost schützen. Die ausgelesene Tageszeitung eignet sich, um Pflanzen vor dem Erfrieren zu schützen. Dafür Zeitungspapier locker über die Pflanzen verteilen und wässern. Diese Variante verhindert, dass die Pflanzen gefrieren, weil erst die Zeitung gefriert. Außerdem bilde sich unter den gefrorenen Zeitungen eine isolierende Luftschicht. Wichtig: Tagsüber die Zeitungen entfernen. Solche strapazierfähigen Matten oder Säcke können um Kübel oder Pflanzen gewickelt werden, um sie vor Frost zu schützen. Allerdings sind sie nicht lichtdurchlässig – also zur längerfristigen Abdeckung von Pflanzen im Beet eher nicht geeignet. Aber auch dort können Kokos- oder Hanfmatten über Nacht die Pflanzen schützen. Das Gleiche gilt für Jutesäcke, die ebenfalls nur bedingt Licht durchlassen. Nur, weil an einigen Tagen Frost droht, muss man sich nicht gleich ein richtiges Gewächshaus anschaffen. Eine Sparvariante, die jeder im Haus hat, tut es auch: nämlich ein Wäscheständer. Ist für die Nacht Frost angekündigt, den Ständer über die zu schützenden Pflanzen stellen. Anschließend ein Bettlaken, eine alte Gardine oder etwas Ähnliches darüberwerfen – Hauptsache, der Stoff reicht bis zum Boden. Dort wird er mit Steinen befestigt. Ebenfalls eine SOS-Maßnahme, um insbesondere größere Kübelgewächse vor dem anstehenden Frost zu schützen, ist eine Jacke. Wenn der Mensch nachts im Bett schläft, braucht er das Kleidungsstück schließlich nicht. Stattdessen kann die Winterjacke draußen vorsichtig über die Pflanze gestülpt werden und sie wärmen. Ist für die Nacht Frost angekündigt, kann man leichtere Kübel und Kästen auch ins Haus holen. Zu warm sollten sie aber nicht stehen. Der Temperaturunterschied zwischen draußen und geheiztem Wohnzimmer tut den Pflanzen in der Regel nicht gut. Am besten werden sie über Nacht in kühlen Räumen wie dem Flur gelagert. Viele Pflanzen überstehen die Zeit bis zu den Eisheiligen auch ohne zusätzlichen Schutz. Dazu zählen laut der Zeitschrift „Selbermachen“ etwa Möhren, Radieschen und Spinat. Auch Frühblüher wie Stiefmütterchen, Tulpen oder Ranunkeln kommen mit der Kälte klar.