Was ist die berühmte Farbtäuschung?

Traudel Hentschel
2025-09-03 02:47:35
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: 15
Das betreffende Bild liegt jedoch in einem Grenzbereich der Wahrnehmung. Denn Menschen sind beim Sehen stark auf die Lichtverhältnisse angewiesen. Das Bild vom Kleid wurde bei sehr hellem, möglicherweise bläulichem Umgebungslicht aufgenommen. Prozesse im Gehirn ziehen dann entweder blaues Licht ab und das Kleid erscheint weiß und gold - oder es zieht das warme Licht ab und das Kleid wird blau und schwarz. Eine weitere Theorie besagt, dass durch den Einfluss des Gehirns auf die Farbwahrnehmung Erfahrungen und Erwartungen eine wichtige Rolle spielen. So könnten ähnliche Kleidungsstücke, die man zuvor gesehen hat, den Eindruck leiten. Prof. Dr. Nikolai Axmacher zeigt sich ebenfalls erstaunt von dem Phänomen, räumt aber ein: "Es besteht eine große Variabilität der Netzhautbilder. Das Licht und das Material des Kleides spielen wohl eine Rolle bei der Wahrnehmung dieses Bildes." Er nennt ein weiteres Beispiel: "Im Sonnenlicht erscheint ein Auto manchmal auch golden schimmernd. Gold entsteht durch starke Reflexion." Das Foto mit dem Kleid hält er für eine optische Täuschung. Wir kennen ähnliche Bilder, bei denen dieselbe Graustufe sehr unterschiedlich gesehen werden kann. Mittlerweile ist das Rätsel um das Kleid übrigens geklärt: Ein Foto, das unter anderen Lichtverhältnissen aufgenommen wurde, zeigt, dass es tatsächlich schwarz und blau ist. Laut der Beschreibung im Online-Shop ist es ein "Royal-Blue Lace Detail Bodycon Dress".

Karin Nowak
2025-08-21 23:27:12
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: 13
Was wirklich zu der Farbdebatte führte, war dies: ein enorm schlechtes Foto.
Und das zeigte das definitiv und ohne jede Frage blau-schwarze Kleid, das Caitlin McNeills Mutter kurz zuvor zu einer Hochzeit getragen hatte.
In Natura war dessen Farbe völlig unstrittig, auf dem Foto aber ergab sich der nun weltbekannte seltsame Effekt.
Ganz so, wie auch Caitlin McNeill bestätigt, ist das Kleid absolut blau-schwarz.
Das Problem ist nur, dass die unklare Färbung des Kleides weder von individualpsychologischen Faktoren noch von individuellen Unterschieden in der Abgrenzung und Benennung von Farben abhing.
Auch die Unterschiedlichkeit der Darstellung von Farbe und Kontrast auf verschiedenen Displays spielte wohl nur eine so untergeordnete Rolle wie verschiedene Hintergrundbeleuchtungen oder das Wetter auf den Äußeren Hebriden.

Jan Roth
2025-08-21 00:40:32
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: 9
Das Phänomen ist nicht neu, sondern ein Klassiker unter den optischen Illusionen. Wenn du zuerst lange und konzentrierst auf den roten Kreis mit weißem Zentrum blickst und danach die Augen schließt, entsteht ein Nachbild. Es kommt zustande, weil die Nervenzellen auf der Netzhaut noch eine Zeit lang aktiv sind, obwohl der Sehreiz, also das Bild, das du betrachtet hast, für dich nicht mehr sichtbar ist. Wir Menschen nehmen Farben durch drei sogenannte Farbzapfen, lichtempfindliche Zellen in der Netzhaut, wahr, die auf unterschiedliche Wellenlängen des Lichts reagieren. Wenn du einige Zeit auf beispielsweise Rot starrst, wird der rote Zapfen überstimuliert. Wenn du dann wegschaust, wie in diesem Fall also die Augen schließt, ist der rote Zapfen noch nicht bereit, wieder einen Sehreiz zu verarbeiten. Das menschliche Auge aktiviert dann kurzfristig einen anderen Farbzapfen. Im Fall der Farbe Rot, diejenigen, die Blau sichtbar machen. Daher siehst du dann den blauen Kreis vor deinem inneren Auge.

Anett Grimm
2025-08-12 05:25:05
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: 12
Haben die Quadrate A und B die gleiche Farbe.
Ja, tatsächlich.
Diese Illusion ist als „Gleiche-Farben-Illusion“ bekannt.
Sie veranschaulicht, dass von Menschen gemachte Beobachtungen in der Wissenschaft unsicher oder fehlerhaft sein können, sogar eine scheinbar so direkte Wahrnehmung wie die relative Farbe.
Ähnliche Illusionen gibt es am Himmel, zum Beispiel die Größe des Mondes nahe dem Horizont oder die scheinbare Form astronomischer Objekte.
Die Einführung automatisierter reproduzierbarer Messinstrumente wie CCDs machte die Wissenschaft allgemein und besonders die Astronomie weniger anfällig für menschlich-verzerrte Täuschungen, wenn auch nicht ganz frei davon.

Jens Link
2025-08-04 17:01:17
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: 14
Dank der sogenannten Farbkonstanz nehmen wir Farben unabhängig von der Beleuchtung immer einheitlich wahr.
Bedeutet konkret: Holen wir die Erdbeeren aus dem hell erleuchteten Kühlschrank, gehen mit ihnen hinaus ins Sonnenlicht und legen uns dann in den Schatten, sie erscheinen uns immer ähnlich rot.
Schuld daran ist unser Gehirn, das die Farbwahrnehmung an bereits bekannte Informationen anpasst.
Wie der Psychologe allerdings direkt vorwegnimmt, bleibt sie konstant.
Kritische Leser könnten nun zu Recht meinen, dass Kitaoka die Videos bearbeitet hat.
Ein findiger Twitter-User hat es überprüft.
Er hat Screenshots von jeder Seite gemacht und tatsächlich, es ist dieselbe Farbe.
Nur wie kommt die optische Täuschung zustande?
Dahinter steckt die Helligkeitswahrnehmung.
Wir nehmen Farben je nach Hintergrund anders wahr.
Einfach ausgedrückt: Wenn der Hintergrund dunkel ist, erscheinen Objekte im Vordergrund heller - und umgekehrt.

Margrit Hamann
2025-07-24 01:31:31
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: 12
Die Müller-Lyer-Illusion, auch Müller-Lyer-Täuschung, ist eine sehr bekannte geometrisch-optische Täuschung.
Eine horizontale Linie ist zwischen zwei Winkeln eingeschlossen, deren Spitzen mit den Linienenden zusammenfallen.
Zeigen die Spitzen nach außen, dann erscheint die Linie deutlich kürzer, als wenn die Pfeilspitzen nach innen weisen.
Eine weitere Erklärung ist, dass die Konstrukte unbewusst als räumliche Objekte interpretiert werden, etwa als ausgebauchtes bzw. eingeschnürtes Gefäß, wobei die Mittellinien unbewusst den Längen der Ober- bzw. Unterkanten angenähert werden.
Die Täuschung kann auch als Kontexteffekt interpretiert werden, bei dem die wahrgenommene Länge der Linie in Wechselwirkung tritt mit dem subjektiv wahrgenommenen Abstand der Pfeile.
Die Pfeile mit den Winkeln, die sie einschließen, bilden Quellen erhöhter geometrischer Information, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Allerdings muss der Abstand dieser Informationsschwerpunkte nicht genau mit der Länge der Linie übereinstimmen, selbst wenn die Pfeilspitzen mit den Linienenden zusammenfallen.
Diese Diskrepanz hängt wesentlich davon ab, ob sich die Pfeile von den Linienenden nach außen oder nach innen erstrecken, also zur Linienmitte zeigen oder von ihr weg, und auch von der Form der Pfeile.
Linie und Pfeile auch eine Wahrnehmungseinheit bilden, können sie einander in der Wahrnehmung beeinflussen.
Dieser Einfluss wird deutlich, wenn man diese Einheit auflöst.

Ida Rapp
2025-07-23 21:46:45
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Die Zollner-Illusion ist eine berühmte Farbtäuschung.
Von geraden Linien, die schräg wirken, bis zu mehrdeutigen Bildern, die unterschiedlich interpretiert werden können.
Diese Illusionen verblüffen Wissenschaftler und Laien seit Jahrzehnten.
Die optische Täuschung, die sich in diesem Ölgemälde von 1533 versteckt, verwirrt Leute seit fast 500 Jahren.
Die schwarzen Linien sehen vielleicht nicht parallel aus, aber sie sind es.
Die Fraser-Spirale ist benannt nach Sir James Fraser, dem britischen Psychologen, der sie 1908 entdeckte.
Das Kanizsa-Dreieck ist eine Täuschung mit gedachten Linien, die 1955 entdeckt wurde.
Die Jastrow-Illusion lässt es so aussehen, als wäre die untere Schiene der Spielzeugeisenbahn länger als die oben.
Die Müller-Lyer-Illusion lässt es so aussehen, als ob all diese Linien unterschiedlich lang sind.
Die Café Wall-Illusion ist bekannt als „Café Wall-Illusion“, weil sie zum ersten Mal draußen in einem Café in den 1970ern beobachtet wurde.
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