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Warum muss ein Pool geerdet werden?

Mechthild Fiedler
Mechthild Fiedler
2025-07-11 14:35:02
Anzahl der Antworten: 10
Zur Beantwortung dieser interessanten Leseranfrage müssen klar die Anforderungen der DIN VDE 0100-702 beachtet werden. Für die Beantwortung dieser Anfrage ist der Abschnitt 702., Zusätzlicher Schutz, in DIN VDE 0100-702 von entscheidender Bedeutung. In dem vorab auszugsweise wiedergegebenen Abschnitt der DIN VDE 0100-702 wird ausdrücklich keine Anforderung an die Errichtung einer Erdungsanlage erhoben, da hier nur die Anforderungen des „Zusätzlichen Schutzpotentialausgleichs“ definiert sind, was auch zur Erfüllung der sehr hohen Anforderungen an den Schutz gegen elektrischen Schlag im Bereich von Becken von Schwimmbädern, begehbaren Wasserbecken und Springbrunnen nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse ausreichend ist. In DIN VDE 0100-702 ist keine Anforderung für die Errichtung einer Erdungsanlage in dem vom Anfragenden beschriebenen Fall im Bereich von Becken von Schwimmbädern, begehbaren Wasserbecken und Springbrunnen gefordert, selbstverständlich aber die Errichtung eines zusätzlichen Schutzpotentialausgleichs nach den Anforderungen des Abschnittes 702. der DIN VDE 0100-702.
Richard Frank
Richard Frank
2025-07-11 13:58:45
Anzahl der Antworten: 5
Beim Thema Erdung von GFK-Becken denken viele an einen Potentialausgleich wie in der Stahl-Badewanne, um eventuell lebensgefährliche Verletzungen durch Stromschläge im Wasser z. B. bei Gewitter zu vermeiden. Die hohe Leitfähigkeit von GFK-Becken birgt jedoch ein weiteres Phänomen. Diese Materialeigenschaft sorgt unter anderem dafür, dass an den Beckenwänden sowie am Boden ein Magnetfeld aufbaut wird, so dass im Wasser gelöste winzigste Metallteilchen, z. B. Eisen, als Belag anhaften. Durch eine optimale Erdung des Beckens und die Beachtung folgender Punkte kann diesem Phänomen vorbeugt werden. Für eine optimale Beckenerdung wird ein Erdungsanschuss wie z. B. AquaTerre in das Verrohrungssystem eingebunden. Er sollte auf jeden Fall von der Erdung des Wohnhauses getrennt sein, um einen “Rückschlag” vom Wohnaus zu verhindern. Bei besonders trockenen Böden sollte der Widerstand der Erdung möglichst einmal im Jahr überprüft werden, er sollte im Sommer max. 20 Ohm betragen. Eventuell werden dazu mehr als ein Erdungsstab benötigt, optimal sind drei Stäbe. Je feuchter die Erdungsstäbe gehalten werden, umso effizienter können sie wirken.
Bianka Naumann
Bianka Naumann
2025-07-11 11:13:47
Anzahl der Antworten: 8
Es ist nicht die Tatsache allein, dass der Pool leitfähig ist, die entscheidet, ob ein Potentialausgleich erforderlich ist - es geht immer um die Gefährdung einer Potentialverschleppung, die zu einem Stromschlag führen kann, die zu unterbinden ist - der PA ist ein Fehlerschutz. Wenn du deine Pumpen mit Kupferrohr an den Pool anschliessen würdest, bestünde das Risiko, dass ein Fremdpotential (Netzspannung der Pumpen bei einem defekt), über das leitfähige Material an der Poolwand (leitfähig) anstünde - dies soll durch den PA vermieden werden und genau darum wäre er in diesem Beispiel NOTWENDIG. Die DIN VDE kümmert sich um MINDESTNOTWENDIGE Schutzmaßnahmen - Du darfst jederzeit mehr tun. Der PA ist ein Fehlerschutz, der im Fehlerfall schützt. Das der Kunststoff nicht leitfähig ist macht ggü. einem aus leitfähigem Material bestehenden Pool sehr wohl einen Unterschied, nämlich ob das Material ein Potential leiten/annehmen kann oder eben nicht.